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Die zusammenhänge zwischen Schmerzen und Ernährung nach Liebscher & Bracht

Das Wichtigste vorab:

In den nachfolgenden Abschnitten werden die wichtigsten Punkte der Ernährung erklärt und auf die prägnantesten Punkte runtergebrochen. Über dieses Thema wurden viele Bücher und Kochbücher geschrieben, von daher war es nicht leicht sich auf unter 2000 Worte zu reduzieren und trotzdem die wichtigsten Inhalte kurz und prägnant rüber zu bringen.

Viel Spaß beim Lesen 😊

Arthrose und Übergewicht: Eine kritische Betrachtung der gängigen Theorien

Menschen mit Übergewicht oder Fettleibigkeit zeigen häufiger Arthrose, besonders im Knie oder der Hüfte, laut Statistiken. Die gängige Theorie besagt, dass starkes Übergewicht zu einer schnelleren Gelenkabnutzung führt. Allerdings ist diese Erklärung zu vereinfacht, da sie nicht alle Aspekte berücksichtigt. Studien zeigen zwar einen Zusammenhang zwischen einem hohen BMI und Gelenkschädigungen, vernachlässigen jedoch die Vielzahl von übergewichtigen Menschen ohne Arthrose. Zudem bleibt die Argumentation auf spezifische Arthroseformen beschränkt und berücksichtigt nicht den Logikfehler, dass das Sprunggelenk das Gelenk ist, welches am meisten Gewicht tragen muss und eigentlich dort die „Gewichtbedingten“ Probleme zu erwarten sind, jedoch tatsächlich nicht auftreten.

Was in der Übungslehre von Roland Liebscher-Bracht erklärt wird, findet auch in der Ernährung Anwendung. Es geht darum, die vom Körper gegebenen Winkel auszunutzen und um einseitige Tätigkeiten auszugleichen. Das ein hohes Körpergewicht nicht gerade dazu animiert sich viel zu Bewegen ist logisch. Genau da liegt auch die Ursache, flexible Bewegungen fallen vielen Übergewichtigen zunehmend schwer.

Um sich zu schonen, gewöhnen sich Betroffene oft andere Körperhaltungen an und entwickeln einen eigenen Bewegungsrhythmus. Wenn die möglichen Bewegungswinkel des Körpers und der Gelenke zu wenig genutzt werden, werden die Muskeln nicht ausreichend gedehnt und ohne ausgleichende Bewegungen können sie „verkürzen“. Gleichzeitig leidet das elastische Bindegewebe (Faszie), welches unsere Muskeln umgibt. Wegen der mangelnden Bewegung fließt weniger Zwischenzellflüssigkeit in die Struktur der Faszien hinein, was diese negativ verändert. Ernährt wird dieses Gewebe nämlich durch Zug, Dehnung und Entspannung. Wenn dieses System nicht richtig funktioniert, resultiert das in ein „verkleben“ der Faszien.

 

Use it or lose it

Ein Spruch, der einem sicherlich über den Weg gelaufen ist, lautet: Use it or lose it (Verliere es, oder nutze es). Also je mehr man sich schont, desto größer werden die Spannungskräfte im Körper.

Sobald Spannungen im Körper ein Niveau erreichen, das möglicherweise andere Strukturen beeinträchtigen könnte, wird ein Alarmschmerz wahrgenommen. Das Gehirn sendet diesen "Alarmschmerz" an die betroffene Stelle, um vor weiteren Belastungen zu warnen. Der Schmerz erfüllt somit eine schützende Funktion: Die Bewegungen verlangsamen sich, und das überstrapazierte Gewebe kann sich entspannen und an länge gewinnen. Dadurch wird das Verletzungsrisiko vom Körper automatisch verringert.

Mit dem Verständnis für die Zusammenhänge und die Bedeutung von Schmerzen kann deren Auftreten als Warnsignal erkannt werden. Dies signalisiert die Notwendigkeit, Muskeln und Faszien angemessen zu pflegen. Deshalb auch der Wink mit dem Zaunpfahl aus der Ernährung, die Engpassdehnungen zu üben. Dadurch ist es möglich, trotz Übergewicht schmerzfrei zu werden, auch ohne zunächst eine Anpassung der Ernährung vorzunehmen.

Eben ging es um die Ernährung der Faszien, da steigen wir nun tiefer in die Materie ein. Denn Ernährung hat neben dem richtigen Dehnen auch einen erheblichen Einfluss auf die Faktoren Entzündungen, Übersäuerung und Diabetes. Dem kann mit einer angepassten Ernährung entgegengewirkt werden.  

 

Entzündungen:

Neben dem Botenstoff Interleukin 6, der im Eingeweidefett produziert wird, fördern tierische Nahrungsmittel den Entzündungsprozess. Außerdem regt Arachidonsäure den Körper dazu an, entzündungsfördernde Botenstoffe zu bilden. Sie ist nur in tierischen Nahrungsmitteln wie Fleisch, Fisch oder Milchprodukten zu finden. Daher hilft es bei entzündlichen Autoimmunerkrankungen oder Rheuma, tierische Produkte zu reduzieren und am besten ganz wegzulassen.

Fleisch enthält insgesamt mehr entzündungsfördernde Omega-6-Fettsäuren als pflanzliche Lebensmittel. Diese können Thrombosen und Entzündungen begünstigen. Um ihren negativen Effekt zu minimieren, sollten du im Gegenzug Omega-3-Fettsäuren aus pflanzlichen Quellen wie Raps-, Walnuss- oder Leinöl konsumiert werden.

 

Übersäuerung:

Wenn über die Nahrung schwefelhaltige Aminosäuren und phosphorhaltige Verbindungen aufgenommen werden muss der Körper diese verstoffwechseln und ausscheiden. Andernfalls gerät der Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht und es kommt nicht selten zu einer Übersäuerung.

Heutzutage befinden sich diese Stoffe in einer Vielzahl verarbeiteter Lebensmittel. Phosphorsäure kommt zum Beispiel oft als Zusatz in Schmelzkäse oder Cola-Getränken vor. Schwefelhaltige Aminosäuren sind in großen Mengen in tierischen Eiweißen enthalten.

Während die Nieren dauerhaft Säuren ausscheiden, können bei hoher Beanspruchung auch die Knochen und Faszien zur Regulierung des Säure-Basen-Haushalts beitragen. Zunächst benötigt der Körper dazu vermehrt Kalzium welches den Knochen entzogen wird, somit kann eine chronische Übersäuerung auch zu Osteoporose führen.

Bei andauernder Belastung des Säure-Basen-Haushalts sinkt anschließend die Wasserbindungsfähigkeit im Bindegewebe. Das kann die Faszien als Teil des elastischen Bindegewebes belasten. Dann werden die Zellen im Bindegewebe nur schlecht mit Nährstoffen versorgt. Die Entsorgung von Abfallstoffen leidet ebenfalls darunter.

Wenn sich infolgedessen die Zellen zusammenziehen, können die Faszien unnachgiebiger werden. Das kann die Entstehung von Schmerzen fördern.

 

Diabetes

Zucker steht im Verruf, für Diabetes Typ 2 verantwortlich zu sein. Die Krankheit ist auch als „Alterszucker“ bekannt, denn sie hat eine lange Vorlaufzeit. Diese Form des Diabetes entsteht meist, wenn durch mangelnde Bewegung sowie eine Ernährung mit viel Zucker, Fett und Eiweiß der Blutzuckerspiegel langfristig erhöht ist. 

Allerdings leiden aufgrund der heutigen Ernährungsgewohnheiten mit vielen Fertiggerichten, hochgradig verarbeiteten Lebensmitteln und süßen Softdrinks zunehmend auch Kinder und Jugendliche an Diabetes Typ 2.

Der zu hohe Zuckerkonsum trägt oft dazu bei, dass die Struktur der Faszien beeinträchtigt wird. Sie „verkleben“, werden spröde und unnachgiebig – diese Tatsache kann im Alltag zu Bewegungsschmerzen beitragen.

Als metabolisches Syndrom werden vier Risikofaktoren bezeichnet, die häufig zusammen auftreten. Daher gelten Insulinresistenz, Übergewicht, Bluthochdruck und eine Fettstoffwechselstörung auch als „tödliches Quartett“.

Oft beginnt das metabolische Syndrom unbemerkt mit einer Insulinresistenz. Infolgedessen kommt es häufig zu Übergewicht und einer Fettstoffwechselstörung. So können Fette ins Blut gelangen. Außerdem erhöht sich der Cholesterinspiegel und damit das Risiko für Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose). Hinzu kommt der Bluthochdruck. Wenn alle Faktoren ungehindert voranschreiten, sind oft gefährliche Herzkrankheiten oder ein Schlaganfall die Folge.

Obwohl Diabetes, Bluthochdruck oder ein gestörter Fettstoffwechsel keine direkten Schmerzen verursachen, stellen diese krankhaften Prozesse eine Gefahr dar. Zusammen mit einer andauernden Übersäuerung und Entzündungen steht der Körper von Übergewichtigen oft unter starkem Stress. Viele merken dies nicht direkt, denn erste Anzeichen treten nur langsam auf. Diese Anzeichen können Unruhe, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Verdauungsbeschwerden, Schwindel sein.

Diese Symptome setzen nach und nach ein, sodass sich viele Betroffene daran gewöhnen. Der stressige Alltag muss dann oft als Sündenbock herhalten. Leider greifen viele Menschen genau deshalb erneut zu Fast Food, Süßigkeiten und anderen ungesunden Nahrungsmitteln. Damit entsteht ein negativer Kreislauf, der den Körper zunehmend unter Stress setzt. In einer Abwehrreaktion, die dem Kampf-oder-Flucht-Mechanismus sehr ähnlich ist, spannen sich die Muskeln leicht an.

Diese unbewusste Reaktion erhöht die schädlichen Spannungen im Gewebe und kann zur Entstehung von Schmerzen beitragen. 

Wenn diese ersten Signale des Körpers ignoriert werden, dann verstärken sich die Beschwerden immer weiter. 

Deshalb ist es wichtig auf die Ernährung zu achten und häufiger zu, pflanzlichen Lebensmitteln zu greifen.

Hoffentlich konnten wir einige Missverständnisse aufklären und Wissenslücken füllen.
Wie man dauerhaft sein Wohnbefinden steigern kann ist Thema im nächsten Sinnabschnitt, dort geht es um das Intervallfasten.

 

Diäten 

Diäten haben immer einen bitteren Beigeschmack. Bei den meisten geht es um Nahrungsverzicht: keine Kohlenhydrate, keine isolierten Fette, kein Zucker und generell eine Menge Einschränkungen beim Essen. So empfinden es zumindest viele Menschen. Zu große Entbehrungen für ein lang ersehntes Ziel, das wir nach kurzer Zeit wieder beiseiteschieben und vertagen.

Bei fast jeder Diät steht eine Gewichtsreduktion im Vordergrund. Diese soll sich am besten so schnell wie möglich auf der Waage bemerkbar machen. 

Gewicht zu verlieren ist ein gutes Ziel, jedoch entscheidet der Weg dorthin, wie nachhaltig das Erreichte sein wird. Bei vielen Diätformen wie Low-Carb, oder Verzicht auf z.B. Zucker, Kohlenhydrate oder Eiweiße entsteht zwar ein anfänglich positiver Effekt und deutliche Gewichtabnahmen, jedoch steckt ein JoJo-Effekt dahinter und dauerhafter Verzicht stellt nicht die Lösung da. Unser Körper braucht trotzdem eine breite Palette an Mikronährstoffe und Stoffen wie Kohlenhydrate & Zucker, da diese für den Stoffwechsel benötigt werden. Es soll jetzt nicht animieren die Schachtel an Zuckerwürfel zu leeren, sondern die Art des Zuckers ist entscheidend. Der Gesunde Zucker, enthalten in Früchten (Fruchtzucker) ist ein gesunder Zucker. Deshalb ist der Verzicht auf Zucker fragwürdig und der damit indirekt verbotene Verzehr von gesunden Früchten logisch nicht vereinbar. Die Dosis macht schließlich das Gift.

Wie man mit möglichst wenig Einschränkungen einen Positiven Lebensstiel einschlagen kannst und was man dafür braucht, wird nun mit dem Thema Intervallfasten erklärt.

 

Im Gegensatz zu den üblichen Diäten, bei denen strenge Regeln eingehalten und auf viele Lebensmittel verzichtet werden muss, geht es beim Intervallfasten um einen langfristigen Lebensstil. Eine kurzfristige Gewichtsabnahme ist beim Fasten im Intervall nicht das Maß aller Dinge. Im Vordergrund stehen ein

  • optimal funktionierender Stoffwechsel

  • das persönliche Idealgewicht

  • die Selbstreinigung des Körpers

 

Wie es funktioniert:

In kontrollierten Zeitfenstern - 16 / 8 - nimmt man beim Intervallfasten zwei bis drei normale Mahlzeiten zu sich.

Bei der Nahrungsaufnahme muss innerhalb der Essenszeit die übliche Kalorienaufnahme nicht

beschränken werden.

Das ist ein entscheidender Vorteil gegenüber vielen Diät-Konzepten.

Beim Intervallfasten kann man sich jeden Tag satt essen!

 

Nun wäre das Zeitfenster geklärt und die Gretchenfrage über das „Was essen?“ gestellt:

Der Körper hat sich im laufe der Evolution auf vorrangig Pflanzliche Nahrung eingestellt und funktioniert mit dieser am besten. Man muss sich nicht auf den Verzicht von Fleisch festlegen oder sonstige Leckereien wie Käse und Wurst. Wie oben abschließend betont, macht die Menge das Gift. Eine Reduktion von Fleisch und tierische Produkte führt schon zu erheblichen Verbesserungen. Zwar ist immer mehr möglich mit einem veganen Lebensstiel, jedoch ist das jedem seine eigene Entscheidung, wie viel er investieren möchte.

geprägte Papier

Q&A

 

 

 

Wann merke ich erste Effekte?
Laut Dr. med. Petra Bracht, stellen sich bereits nach 10 bis 12 Wochen nach der Ernährungsumstellung erste merkbare Effekte ein. 

Muss ich mich in der Küche neu erfinden?
Berechtigte Frage, Innovation gibt es durch die Rezepte aus den Liebscher Bracht Kochbücher, oder wer bereits Vegane/Vegetarische Kochbücher zuhause hat, ist auch schon gut aufgestellt. Nach längerem gebrauch der Rezepte entwickelt sich ein Selbstverständnis über gesundes Kochen und die eigene Kreativität kommt von ganz alleine. 

 

 

Kostet das ganze mehr?
Wenn man neben der Ernährungsumstellung auch auf BIO-Produkte umstellt, kostet es schon etwas mehr. Jedoch sollte es eine Überlegung wert sein, zumal BIO auch eine L&B Empfehlung ist. Ein Beispiel dafür wären die Sekundären Pflanzennährstoffe bei biologisch angebauten Pflanzen. Bei Biologischem Anbau ohne schädliche Pestizide wie Glyphosat entwickeln Pflanzen diese Nährstoffe in deutlich besserer Qualität und Menge als bei mit Pestiziden behandelte Pflanzen aus konventioneller Landwirtschaft. Sekundäre Pflanzennährstoffe sind für die Pflanze ähnlich wie bei uns Menschen eine Art Immunsystem für die Pflanze. Durch den Einsatz von Pestiziden benötigt die Pflanzen kein eigenes Immunsystem und bildet somit leider kaum Sekundäre Pflanznährstoffe. Um jedoch wieder zur Kostenbeurteilung zurückzukommen, Die vorgeschlagene Umstellung auf Biologische Produkte und mehr selber zu kochen, ist auf lange Zeit gesehen immer noch günstiger als auf Fertiggerichte und Fastfood zu setzen. 

Was sind sekundäre Pflanzennährstoffe und brauche ich diese?
Die sekundären Pflanzennährstoffe (Calcium, Magnesium und Schwefel) sind für den Menschen essenzielle Mineralstoffe, die über die Nahrung aufgenommen werden müssen, da der Körper sie nicht selbst produzieren kann. Diese Mineralstoffe spielen wichtige Rollen im menschlichen Körper:


1.    Calcium: Ist entscheidend für die Bildung und Erhaltung von Knochen und Zähnen. Es spielt auch eine Rolle bei Muskelkontraktionen, Blutgerinnung und der Funktion von Nervenzellen.
2.    Magnesium: Ist an über 300 enzymatischen Reaktionen im Körper beteiligt, einschließlich Energieproduktion, Muskel- und Nervenfunktion sowie Proteinsynthese.
3.    Schwefel: Ist ein Bestandteil von Aminosäuren, die für die Bildung von Proteinen unerlässlich sind. Schwefelverbindungen kommen auch in einigen Vitaminen und Coenzymen vor.


Faustregel hierbei, diese und weitere Gesunde Stoffe schwinden mit dem Grad der Weiterverarbeitung aller Lebensmittel. Zusätzlich steigt mit zunehmender Weiterverarbeitung die Konzentration an schädlichen Stoffen wie Mikroplastik & Konservierungsstoffe, bei gleichzeitiger Abnahme der Qualität und Nährwert der Nahrung.
 

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